Alexander von Humboldt, seine Physik der Welt. Steine, Pflanzen, Hügeln, Affen, Moskitos von Orinoko. Die zweite Entdeckung Amerikas. Seine Reise zum Ende der Welt. Und Carl Gauß, der Fürst der Mathematiker. Er ist so meinem geliebten John Franklin ähnlich, so erfreuelich nah steht er zu ihm. Die zweite Entdeckung der Langsamkeit. So ein schönes warmes Gefühl ist es, in einem neuen Buch einen Charakter zu finden, den du bereits schon von einem anderen Autor kennst. Wieder ein begabter Autor und sein genialer Held - und du freust dich, weil du wieder in der vertraulichen Umgebung bist, du weißt schon, wie es mit diesem Romanhelden zu umgehen ist, du hast davon schon gelesen.

Und alle diesen Hinweisungen im Buch, die dünnen, feinen Faden, die zu Kant, Goethe und Heine führen. Die Aufklärungszeit steht hier vor dir, gross und schön, und du musst hinab schauen, um die grosse Epoche zu sehen.

Das Einzigste, was vielleicht - eventuell - im Buch fehlt, ist Musik, die grossen Komponisten der Zeit. Das ist aber auf keinen Fall ein Fehler, so ist die Sprache des Romans: Die literarische-wissenschaftliche Seite der Aufklärung wird dargestellt, und das auch noch vom Standpunkt dieser beiden Forscher, die sich kaum für Musik interessierten - der eine hatte keine Zeit dafür, der andere... hm, lebte in anderen Dimensionen, so würde ich sagen.

Das sind nur meine ersten, ganz oberflächlichen Bemerkungen. Das Buch ist noch nicht beendet, es bleiben noch paar Seiten, und das tut schon jetzt etwas leid, der Gedanke, dass der Roman bald zu Ende ist.